Bronze, eine Legierung aus Kupfer und Zinn, wird seit Jahrtausenden für verschiedenste Anwendungen genutzt. Nur wenige Metalle können auf eine so bewegte, lange und vor allem vielfältige Geschichte zurückblicken wie Kupfer und seine Legierungen. Die Ursprünge der Bronze reichen bis in die Bronzezeit zurück, die von etwa 2500 v. Chr. bis 800 v. Chr. dauerte. Man nimmt an, dass die Legierung erstmals von frühen Zivilisationen im Nahen Osten entwickelt wurde, die Bronze für Schmuck, Waffen und Werkzeuge einsetzten. Die Verwendung von Bronze verbreitete sich rasch in Europa und Asien und fand in vielen Bereichen Anwendung.
Neben Messing, das oft als eines der ältesten Materialien gilt, spielte auch Bronze in unserer Geschichte eine bedeutende Rolle als Begleiter des technischen Fortschritts. Abseits wirtschaftlicher und industrieller Nutzung erlangte der Bronzeguss vor allem in der Kunst große Bedeutung. Kirchenglocken, Statuen und Skulpturen aus Bronze haben die Jahrhunderte überdauert!
Bronze hat eine warme, goldene Farbe, die ihr eine besondere Ausstrahlung verleiht. Deshalb ist das Material auch für das Kunsthandwerk und die bildende Kunst von großem Interesse. Am Anfang des kreativen Prozesses steht die Idee des Künstlers.
Das Originalmodell des Künstlers durchläuft in vielen Einzelschritten die Hände der Kunsthandwerker und wird für den Guss vorbereitet. Das Wachsausschmelzverfahren, das auf einer jahrtausendealten Tradition beruht, ist ein Formverfahren, das vor allem im Feinguss verwendet wird. Es ermöglicht die Herstellung präziser Gussobjekte mit hoher Oberflächengenauigkeit. Besonders bei komplizierten Skulpturen und Gussobjekten, die hohe Anforderungen an Präzision und Oberflächenqualität stellen, kommt das Wachsausschmelzverfahren zum Einsatz. Es eignet sich besonders für Objekte mit komplexen Strukturen und Geometrien mit vielen Hinterschneidungen, die mit anderen Gießverfahren schwer oder gar nicht umsetzbar sind.
Ich möchte Ihnen die Wiener Designerin Maria Irene Ganser vorstellen, die sich dem Material Bronze und dem Wachsausschmelzverfahren verschrieben hat. Es ist einzigartig, wie sie mit diesem Material umgeht und damit eine jahrhundertealte Tradition vor dem Aussterben bewahrt!
Irene Maria Ganser setzt auf handwerkliche Individualität. Ihre Kerzenständer, Vasen und anderen Designobjekte sind nicht nur zum Bewundern, sondern auch zum Anfassen gedacht. Ihre große Experimentierfreude zeigt sich in den verschiedenen Bereichen, in denen sie tätig ist.
Ihre Objekte werden regelmäßig auf internationalen Designmessen, in Ausstellungen und in der Architekturpresse gezeigt. So erwarb Dior Couture kürzlich ein Designobjekt für den Showroom in Forte dei Marmi und für den VIP-Bereich des Österreich-Pavillons bei der Expo 2020 in Dubai wurden drei ihrer punto-Tische ausgewählt. Auch bei der Designmesse PAD Geneva und im renommierten Architekturmagazin AD France ist die Künstlerin bereits präsent.
Es gelingt der Designerin, dem Material Metall eine warme und organische Ausstrahlung zu verleihen. Ganser lässt ihre makellosen Arbeiten in einer Gießerei außerhalb Wiens herstellen, um ihnen anschließend in ihrem Atelier den Feinschliff zu verpassen.
Was sagt die Künstlerin dazu?
„Ich liebe das Handwerk, alte Techniken wie das Metallgießen haben es mir besonders angetan. Der Glanz von Messing und Bronze hat etwas Zeitloses, Elegantes. Es wäre sehr schade, wenn diese jahrhundertealten Techniken aussterben würden. Tradition ist für mich sehr inspirierend, ich liebe die Wiener Werkstätte. Ich arbeite entweder mit Sandguss oder dem Wachsausschmelzverfahren, wobei letzteres nur noch von wenigen kleinen Handwerksbetrieben genutzt wird. Es wäre ein Drama, wenn diese Unternehmen aufgrund der Krise schließen müssten – dieses Wissen würde für immer verloren gehen.“
Die Künstlerin studierte Mode und Design, zunächst in Paris, dann in Mailand. Heute lebt und arbeitet sie in Wien - Hietzing, wo sie, umgeben von der reichen Tradition der Kunstgießerei, Inspiration für ihre einzigartigen Kreationen findet.
In unserem Onlineshop www.design-foyer.com finden sie einige sehr interessante Objekte der Künstler!
Ihre Gabi Bittermann
www.design-foyer.com