Einblicke in die Wiener Handwerkskunst mit Carl Auböck IV
Die Werkstätte Carl Auböck in Wien ist ein Ort, an dem Tradition und Handwerkskunst seit mittlerweile 100 Jahren lebendig bleiben. Bei einem Besuch in dieser renommierten Manufaktur erhielten wir faszinierende Einblicke in die Herstellung kunstvoller Messingobjekte.
Begleiten Sie uns auf eine Reise dieses einzigartigen Familienbetriebs von Carl Auböck
Der herzliche Empfang durch Zola Auböck im Innenhof des Gebäudes im 7. Wiener Gemeindebezirk war ein perfekter Start. Anschließend ging es in die traditionsreiche Werkstätte Carl Auböck. Gleich im ersten Raum findet das Patinieren der Messingobjekte statt. Bei diesem Vorgang werden die Messingoberflächen in ein Bad getaucht, wodurch die Oberfläche geschwärzt wird. Die Zusammensetzung dieser Patina-Flüssigkeit ist eine alte Rezeptur und ein streng gehütetes Familiengeheimnis, verrät uns Zola Auböck.
Im nächsten Werkraum war gerade ein Mitarbeiter beschäftigt, Messingteile für Buchstützen auf Hochglanz zu polieren.
Im darauffolgenden Raum begrüßte uns Carl Auböck IV. Er erzählte uns, dass gerade an einem Sonderauftrag für spezielle Buchstützen gearbeitet wird. Auch hier werden massive Messing-Gussrohlinge geschliffen und gefeilt. Jedes Stück wird aufwendig und penibel bearbeitet, bis die gewünschte Oberfläche und Ästhetik erreicht wird.
Ein Blick in die Vergangenheit und Gegenwart der Wiener Werkstätte
Die Werkstätte präsentiert sich heute noch genauso wie zur Zeit von Carl Auböck II (1900-1957) und dessen Sohn Carl Auböck III (1924-1993). Der Holzfußboden, die Werkbänke, die traditionellen Maschinen und Spezialwerkzeuge scheinen die Zeit überdauert zu haben.
In der traditionellen Manufaktur, jetzt geführt vom Architekten Carl Auböck IV und dessen Tochter Zola Auböck in 5. Generation, werden noch heute Auböck-Objekte nach alten Zeichnungen und Gussformen neu angefertigt. Hier werden alltägliche Gebrauchsgegenstände wie:
in einem einzigartigen Design hergestellt. Dabei entstehen nach wie vor kunstvoll handgefertigte Sammlerstücke, die weltweit als Kultobjekte begehrt sind.
Das Erfolgsgeheimnis der Objekte von Carl Auböck: Materialechtheit und technische Präzision
Damals wie heute ist die Materialechtheit ein wesentliches Prinzip. Es wird großer Wert darauf gelegt, dass die äußere Form und die materialgerechte, technisch präzise Ausführung im Einklang stehen. Diese Harmonie und das einzigartige Design sind entscheidende Kriterien für die internationale Bedeutung und den Erfolg der Werkstätte Carl Auböck.
Internationale Anerkennung und Sammlerobjekte
Carl Auböcks Werke erlangten nach dem Zweiten Weltkrieg internationale Anerkennung. Ab 1946 wurden seine Arbeiten in Einzelausstellungen und internationalen Ausstellungen präsentiert. Diese Ausstellungen trugen wesentlich dazu bei, das große Ansehen der Werkstätte Carl Auböck weltweit zu festigen.
Parallelausstellungen: "ICONIC-AUBÖCK" im MAK/Wien und "AUBÖCK GALLET-COLLECTION" in den USA
Gleichzeitig zur großen Auböck-Ausstellung "ICONIC-AUBÖCK" im MAK (Museum für angewandte Kunst in Wien) vom 15.05.2024 - 06.01.2025 findet eine weitere Ausstellung in den USA statt. Die "Auböck Gallet-Collection" präsentiert ebenso seltene und bedeutende Vintage-Kunstwerke. Diese Parallelausstellungen unterstreichen die anhaltende Bedeutung und Faszination von Carl Auböcks Arbeiten und zeigen die internationale Bedeutung seiner Werke.
Generationsübergreifendes österreichisches Design
Unser Besuch in der Werkstätte Carl Auböck war eine inspirierende Reise in die Welt der traditionellen Handwerkskunst. Die Leidenschaft, mit der hier gearbeitet wird, spiegelt sich in jedem Objekt wider. Die Familie Auböck bewahrt nicht nur ein wertvolles Erbe, sondern setzt auch Maßstäbe in der modernen Kunsthandwerksszene.
Ihre Gabriele Bittermann
www.design-foyer.com
